...
lieber clochard,
schön von dir zu hören! die lynchmob-geschichte ist ja grauslich, aber wie es klingt, lasst ihr euch davon nicht total verunsichern, und das ist ja mal gut.
weil ich die erste bin am netz, hier ein kurzer bericht von unserm treffen gestern abend, eigentlich nur der literaturhinweis: weils uns allen darum gegangen ist, wie ein geglücktes, gutes leben funktionieren kann, habe ich vorgeschlagen, martha nussbaum zu lesen, von der ich irgendwo ein buch daheim herumstehen habe mit dem titel "Gerechtigkeit oder Das gute Leben". Da werd ich was rauskopieren und der einfachheit halber, aber das wird ein bissl dauern, auch hier hereinstellen, dann kannst du dir das runterladen. zum gestrigen abend werden die anderen wohl auch noch was schreiben, drum mach ich jetzt mal schluss. es wartet ja auch die erwerbsarbeit ;-)
berichte doch noch ein bissl mehr von deinen/euren erfahrungen und was ihr erlebt!warum gehen den mopedmenschen auf euch los? und wie ist es in der stadt?
alles liebe,
gingerbox
schön von dir zu hören! die lynchmob-geschichte ist ja grauslich, aber wie es klingt, lasst ihr euch davon nicht total verunsichern, und das ist ja mal gut.
weil ich die erste bin am netz, hier ein kurzer bericht von unserm treffen gestern abend, eigentlich nur der literaturhinweis: weils uns allen darum gegangen ist, wie ein geglücktes, gutes leben funktionieren kann, habe ich vorgeschlagen, martha nussbaum zu lesen, von der ich irgendwo ein buch daheim herumstehen habe mit dem titel "Gerechtigkeit oder Das gute Leben". Da werd ich was rauskopieren und der einfachheit halber, aber das wird ein bissl dauern, auch hier hereinstellen, dann kannst du dir das runterladen. zum gestrigen abend werden die anderen wohl auch noch was schreiben, drum mach ich jetzt mal schluss. es wartet ja auch die erwerbsarbeit ;-)
berichte doch noch ein bissl mehr von deinen/euren erfahrungen und was ihr erlebt!warum gehen den mopedmenschen auf euch los? und wie ist es in der stadt?
alles liebe,
gingerbox
gingerbox - 26. Jan, 09:07
clochard - 3. Feb, 09:37
schade das ich nicht dabei sein konnte.
hallo ihr lieben,
ich bin wirklich neidisch und bedaure sehr nicht dabei gewesen zu sein. es klingt wirklich nach einem interessanten und geselligem treffen.
kurz warum der mob uns aus einem bus zerren wollte. wir sind an einem grenzuebergang nach vietnam gekommen der nicht so haeufig frequentiert ist, eigentlich wollten wir auch gar nicht dorthin aber der taxifahrer hat uns einfach dort ausgeladen. es gab scheinbar keine infrastruktur in dem ort und diese mopedfahrermafia war wohl die einzige moeglichkeit in den naechsten ort zu kommen wo busse fahren. wir wollten allerdings nicht mit den mopeds mitfahren da sie einen unmoeglichen preis verlangt haben und ich ja auch mit meinem, zugegebenermassen unpraktischem, tauchgepaeck unterwegs bin. wir haben also ein bisschen rumgefargt und haben einen busfahrer gefunden der uns mitnehmen wollte, spaeter stellte sich heraus das die busgesellschaft eine geschlossene gesellschaft war und der bus privat gemietet. also haben die erzuernten mopedchauffeure den bus aufgehalten und wollten uns aus dem bus zwingen. die busgesellschaft allerdings war der ansicht uns vor dem mob schuetzen zu muessen und so haben sie unszugesichert uns nicht auf die strasse zu setzen. so ging es lautstark hin und her wovon wir allerdings kein wort verstanden, bis die busgeselschaft die polizei rief. nachdem sie mit einigen polizisten ratlos in der gegendrumstanden durften wir doch mit dem bus in die naechste stadt fahren.
gedankensprung
ich glaube/hoffe das es nicht zwingend notwendig ist im alter immer weniger freunde zu haben und irgendwann zu vereinsamen. allerdings glaube ich auch das es schwierig ist der vereinsamung zu entfliehen. alte freunde aus der jugendzeit die einen grossen teil der entwicklung mitgemacht haben und einen gepraegt haben ziehen berufsbedingt weg, reisen um die welt so das der kontakt weniger wird bis nur noch ein schleier aus erinnerungen die beziehung zusammenhaelt. viele fluechten sich in familien oder einen anderen vermeintlichen sinn (vielleicht charitative arbeit(vielleicht was mit strassenkindern in sonstwo))der nur von der einsamkeit ablenken soll.
in einer gesellschaft in der es vornehmlich darum geht seine/ihre eigenen schaefflein ins trockene zu bringen, um nicht auf der strecke zu bleiben, soll kein platz fuer ausserwarenformige beziehungen sein. so traurig es ist, habe ich das gefuehl beziehungen werden im "alter" unverbindlicher. was vielleicht daran liegt das das gefuehl der abhaengigkeit abnimmt. reicht doch oft der/die lebensabschnittsgefaehrte/in und der bezug auf was anderes wie die nation, der fussballclub und/oder chatroom aus um das gefuehl zu haben, bis zum naechsten tag in der fabrik, sozial eingebunden zu sein.
aber das reicht uns natuerlich nicht und das wissen darum allein verschafft uns auch lange nicht die freunde und beziehungen die wir uns wuenschen.
die diskussion ueber das grundeinkommen, existenzgeld, what ever, haette ich gerne naeheres gewusst. von der praemisse ausgehend das es nichts gutes im schlechten geben kann, kann das existenzgeld ja nur ein schritt in richtung wohlstand, bildung und dem wunsch nach mehr sein. keinesfalls darf daraus eine systemstuetzende wohlfahrtsklamotte draus werden. liebe bell7 ich teile deine sorge nur bedingt das die schaffensmotivation nach der einrichtung eines systems zur sicherung der (grund-)beduerfnisse bis zur selbstvernichtung sinken wuerde. sind doch die meisten kritischen menschen eher aus der jetztigen mittel oder oberschicht.
allerdings glaube ich leider nicht, wie fidel vielleicht, an die ausschliesslich aus der vernunft geborene motivation zur verrichtung notwendiger taetigkeiten.
ich bin sehr gespannt auf deine lektuere, gingerbox. das gute leben, in der absoluten ablehnung allem bestehenden, ist schliesslich der sinn des lebens.
also die revolution!
alles liebe und kuesse, bis hoffentlich bald.
ich bin wirklich neidisch und bedaure sehr nicht dabei gewesen zu sein. es klingt wirklich nach einem interessanten und geselligem treffen.
kurz warum der mob uns aus einem bus zerren wollte. wir sind an einem grenzuebergang nach vietnam gekommen der nicht so haeufig frequentiert ist, eigentlich wollten wir auch gar nicht dorthin aber der taxifahrer hat uns einfach dort ausgeladen. es gab scheinbar keine infrastruktur in dem ort und diese mopedfahrermafia war wohl die einzige moeglichkeit in den naechsten ort zu kommen wo busse fahren. wir wollten allerdings nicht mit den mopeds mitfahren da sie einen unmoeglichen preis verlangt haben und ich ja auch mit meinem, zugegebenermassen unpraktischem, tauchgepaeck unterwegs bin. wir haben also ein bisschen rumgefargt und haben einen busfahrer gefunden der uns mitnehmen wollte, spaeter stellte sich heraus das die busgesellschaft eine geschlossene gesellschaft war und der bus privat gemietet. also haben die erzuernten mopedchauffeure den bus aufgehalten und wollten uns aus dem bus zwingen. die busgesellschaft allerdings war der ansicht uns vor dem mob schuetzen zu muessen und so haben sie unszugesichert uns nicht auf die strasse zu setzen. so ging es lautstark hin und her wovon wir allerdings kein wort verstanden, bis die busgeselschaft die polizei rief. nachdem sie mit einigen polizisten ratlos in der gegendrumstanden durften wir doch mit dem bus in die naechste stadt fahren.
gedankensprung
ich glaube/hoffe das es nicht zwingend notwendig ist im alter immer weniger freunde zu haben und irgendwann zu vereinsamen. allerdings glaube ich auch das es schwierig ist der vereinsamung zu entfliehen. alte freunde aus der jugendzeit die einen grossen teil der entwicklung mitgemacht haben und einen gepraegt haben ziehen berufsbedingt weg, reisen um die welt so das der kontakt weniger wird bis nur noch ein schleier aus erinnerungen die beziehung zusammenhaelt. viele fluechten sich in familien oder einen anderen vermeintlichen sinn (vielleicht charitative arbeit(vielleicht was mit strassenkindern in sonstwo))der nur von der einsamkeit ablenken soll.
in einer gesellschaft in der es vornehmlich darum geht seine/ihre eigenen schaefflein ins trockene zu bringen, um nicht auf der strecke zu bleiben, soll kein platz fuer ausserwarenformige beziehungen sein. so traurig es ist, habe ich das gefuehl beziehungen werden im "alter" unverbindlicher. was vielleicht daran liegt das das gefuehl der abhaengigkeit abnimmt. reicht doch oft der/die lebensabschnittsgefaehrte/in und der bezug auf was anderes wie die nation, der fussballclub und/oder chatroom aus um das gefuehl zu haben, bis zum naechsten tag in der fabrik, sozial eingebunden zu sein.
aber das reicht uns natuerlich nicht und das wissen darum allein verschafft uns auch lange nicht die freunde und beziehungen die wir uns wuenschen.
die diskussion ueber das grundeinkommen, existenzgeld, what ever, haette ich gerne naeheres gewusst. von der praemisse ausgehend das es nichts gutes im schlechten geben kann, kann das existenzgeld ja nur ein schritt in richtung wohlstand, bildung und dem wunsch nach mehr sein. keinesfalls darf daraus eine systemstuetzende wohlfahrtsklamotte draus werden. liebe bell7 ich teile deine sorge nur bedingt das die schaffensmotivation nach der einrichtung eines systems zur sicherung der (grund-)beduerfnisse bis zur selbstvernichtung sinken wuerde. sind doch die meisten kritischen menschen eher aus der jetztigen mittel oder oberschicht.
allerdings glaube ich leider nicht, wie fidel vielleicht, an die ausschliesslich aus der vernunft geborene motivation zur verrichtung notwendiger taetigkeiten.
ich bin sehr gespannt auf deine lektuere, gingerbox. das gute leben, in der absoluten ablehnung allem bestehenden, ist schliesslich der sinn des lebens.
also die revolution!
alles liebe und kuesse, bis hoffentlich bald.
gingerbox - 4. Feb, 22:14
lieber clochard,
in wien läuft gerade ein stück mit dem titel hikikomori, das ich leider noch nicht gesehen habe, aber zu unserem globalthema beziehungen gut passen dürfte, gehts doch um leute, die nur mehr über bildschirm mit ihrer umwelt kontakt aufnehmen. - soviel zum chatroom als soziale einbettung bis zum nächsten arbeitstag, und soviel zum bloggen am samstag abend, denn der ist grad, und ich hock da und warte auf meine außerwarenförmigen beziehungen, dass sie doch bitte zurückrufen mögen und mich nicht hier blöd hocken lassen. aber dass ich hier sitze und warte, liegt das daran, dass die anderen warenförmige beziehungen führen? gern würde ich ja sagen, ja, ihr mit eurer warenförmigen intimität, die nur eure arbeitskraft reproduziert, würde ich gern sagen (dieser jargon funktioniert schon fast automatisch, das schreibt sich fast schon von selbst), ihr seid alle nicht so weit, am wochenende ist die paargeschichte angesagt, aber es stimmt einfach nicht, aus vielen gründen, aber vor allem, weil alle, die ich angerufen habe, nicht teil eines paars sind (ok, eine schon, aber das ist was anderes), es ist etwas anderes, es ist immer etwas anderes.
die außerwarenförmigen beziehungen, vielleicht können wir sie freundschaft nennen, sind, wie du richtig sagst, die ersten, die man dreingibt und auf die man verzichtet, auch weil sie keinen eigenen ort und keine sprache (und deshalb keine verbindlichkeit) haben. oder hieß z.b. das buch "fragmente einer sprache der freundschaft"? eben. jedesmal muss man sich neu ausschnapsen, was geht und was nicht, und dann verpasst man sich halt immer wieder einmal. und die orte? lokale, esstische, fitness-center, clubs, lauter semi-öffentlichkeit, so wie die freundschaften semi-öffentlich sind, aber das mach ja auch ihren reiz aus, ebenso wie das suchen nach der sprache, alles findet in einem zwischenraum von öffentlichkeit und privatheit statt und changiert und ändert sich stündlich und ist deshalb auch etwas beunruhigend und kostet kraft. vor allem, siehe oben, wenn man "im job eh schon genug um die ohren hat" (auch dieser jargon funktioniert).
was wollte ich sagen?
(grad hat eine nicht-dings beziehung angerufen, sie meldet sich in zwei stunden wieder, muss auch noch was schreiben.)
ah ja: gern würd ich mich als avantgarde denken, gern würde ich denken, hey, spannende sache, dieses changieren, keine ahnung, wer in ein paar jahren noch bei mir sein wird, keine ahnung, was morgen sein wird oder in zwei stunden, keine ahnung, was ein gegenüber als zumutbar ansieht, mit dem man ihn konfrontiert, wir überwinden hier die bürgerlichen beziehungsmodelle, neue lebensformen müssen erfunden und erprobt werden, wir könnten uns sogar auf schiller berufen, der ein großer verfechter der freundschaft war.
aber in wahrheit ist es so wie immer, wenn was neues kommt, dass viele über die klippe springen müssen dafür und einfach irre werden oder einfach ihr leben verpfuscht sehen, weil gesellschaftliche widersprüche auf individueller ebene nicht zu lösen sind. so.
nochmal anders angepackt: alles ist fluxus, alles ist fluss. klar erfinden sich die paare auch immer wieder neu, zumindest in den ersten drei jahren, haha! und klar gibts freundschaften, die verbindlichkeit haben. aber ehrlich gesagt geht mir einfach die geduld aus für die ängste und wünsche und vorstellungen derer, die eh immer wissen, mit wem sie auf urlaub fahren und mit wem sie nach der party heimfahren und mit wem sie am samstag vormittag zum spar gehen, um milch und brot einzukaufen. sie haben recht, es zu tun, denn etwas anderes ist wahrscheinlich nicht möglich in dieser welt, aber ich sehe nicht, dass "wir" uns wirklich etwas anderes wünschen, denn etwas anderes zu wünschen ist ja auch gar nicht möglich, sondern kommt mir immer aufgesetzt vor. wer irgendwelche sicherheiten hat, ob familie oder straßenkinder oder weltrevolution oder neigungsgruppe oder bloggen, tut gut daran, sie sich zu bewahren, finde ich. wofür sollte man sich opfern? für die negation des bestehenden? wir leben schon in der negation. ich bin schon avantgarde. tatsächlich.
***
so könnte ich jetzt noch stundenlang herumschwadronieren, aber das wäre auch sinnlos. lieber clochard, du hast jetzt diesen sermon ausgelöst und kannst gar nicht so viel dafür. ich habs nicht bös gemeint. und bitte entschuldigt die unangebrachte offenheit. ich geh jetzt auf die piste und schau, ob was abzuschleppen ist. - das ist alles.
in wien läuft gerade ein stück mit dem titel hikikomori, das ich leider noch nicht gesehen habe, aber zu unserem globalthema beziehungen gut passen dürfte, gehts doch um leute, die nur mehr über bildschirm mit ihrer umwelt kontakt aufnehmen. - soviel zum chatroom als soziale einbettung bis zum nächsten arbeitstag, und soviel zum bloggen am samstag abend, denn der ist grad, und ich hock da und warte auf meine außerwarenförmigen beziehungen, dass sie doch bitte zurückrufen mögen und mich nicht hier blöd hocken lassen. aber dass ich hier sitze und warte, liegt das daran, dass die anderen warenförmige beziehungen führen? gern würde ich ja sagen, ja, ihr mit eurer warenförmigen intimität, die nur eure arbeitskraft reproduziert, würde ich gern sagen (dieser jargon funktioniert schon fast automatisch, das schreibt sich fast schon von selbst), ihr seid alle nicht so weit, am wochenende ist die paargeschichte angesagt, aber es stimmt einfach nicht, aus vielen gründen, aber vor allem, weil alle, die ich angerufen habe, nicht teil eines paars sind (ok, eine schon, aber das ist was anderes), es ist etwas anderes, es ist immer etwas anderes.
die außerwarenförmigen beziehungen, vielleicht können wir sie freundschaft nennen, sind, wie du richtig sagst, die ersten, die man dreingibt und auf die man verzichtet, auch weil sie keinen eigenen ort und keine sprache (und deshalb keine verbindlichkeit) haben. oder hieß z.b. das buch "fragmente einer sprache der freundschaft"? eben. jedesmal muss man sich neu ausschnapsen, was geht und was nicht, und dann verpasst man sich halt immer wieder einmal. und die orte? lokale, esstische, fitness-center, clubs, lauter semi-öffentlichkeit, so wie die freundschaften semi-öffentlich sind, aber das mach ja auch ihren reiz aus, ebenso wie das suchen nach der sprache, alles findet in einem zwischenraum von öffentlichkeit und privatheit statt und changiert und ändert sich stündlich und ist deshalb auch etwas beunruhigend und kostet kraft. vor allem, siehe oben, wenn man "im job eh schon genug um die ohren hat" (auch dieser jargon funktioniert).
was wollte ich sagen?
(grad hat eine nicht-dings beziehung angerufen, sie meldet sich in zwei stunden wieder, muss auch noch was schreiben.)
ah ja: gern würd ich mich als avantgarde denken, gern würde ich denken, hey, spannende sache, dieses changieren, keine ahnung, wer in ein paar jahren noch bei mir sein wird, keine ahnung, was morgen sein wird oder in zwei stunden, keine ahnung, was ein gegenüber als zumutbar ansieht, mit dem man ihn konfrontiert, wir überwinden hier die bürgerlichen beziehungsmodelle, neue lebensformen müssen erfunden und erprobt werden, wir könnten uns sogar auf schiller berufen, der ein großer verfechter der freundschaft war.
aber in wahrheit ist es so wie immer, wenn was neues kommt, dass viele über die klippe springen müssen dafür und einfach irre werden oder einfach ihr leben verpfuscht sehen, weil gesellschaftliche widersprüche auf individueller ebene nicht zu lösen sind. so.
nochmal anders angepackt: alles ist fluxus, alles ist fluss. klar erfinden sich die paare auch immer wieder neu, zumindest in den ersten drei jahren, haha! und klar gibts freundschaften, die verbindlichkeit haben. aber ehrlich gesagt geht mir einfach die geduld aus für die ängste und wünsche und vorstellungen derer, die eh immer wissen, mit wem sie auf urlaub fahren und mit wem sie nach der party heimfahren und mit wem sie am samstag vormittag zum spar gehen, um milch und brot einzukaufen. sie haben recht, es zu tun, denn etwas anderes ist wahrscheinlich nicht möglich in dieser welt, aber ich sehe nicht, dass "wir" uns wirklich etwas anderes wünschen, denn etwas anderes zu wünschen ist ja auch gar nicht möglich, sondern kommt mir immer aufgesetzt vor. wer irgendwelche sicherheiten hat, ob familie oder straßenkinder oder weltrevolution oder neigungsgruppe oder bloggen, tut gut daran, sie sich zu bewahren, finde ich. wofür sollte man sich opfern? für die negation des bestehenden? wir leben schon in der negation. ich bin schon avantgarde. tatsächlich.
***
so könnte ich jetzt noch stundenlang herumschwadronieren, aber das wäre auch sinnlos. lieber clochard, du hast jetzt diesen sermon ausgelöst und kannst gar nicht so viel dafür. ich habs nicht bös gemeint. und bitte entschuldigt die unangebrachte offenheit. ich geh jetzt auf die piste und schau, ob was abzuschleppen ist. - das ist alles.
bell7 - 8. Feb, 10:32
hier gehts ja AB!
jetzt schreib ich wieder eine mordswurscht dazu, ne, das geht grad nicht. gut jedenfalls find ich den hinweis von clochard dass die meisten kritischen menschen nicht aus der bitteren armut erwaxen, sondern aus mittel-oberschicht, ausser fiedel, der hats auch aus der schodseitn in der gröming geschafft. er ist unser alibi-vorzeige-proletarier, deshalb lieben wir ihn so.
und das hikikomori-dings laut bericht im standard bedeutet nicht nur, dass leute nur mehr lalala cmputer und so, sondern bezeichnet eine in japan mittlerweile sehr gebräuchliche, ich zitiere:
Als Hikikomori werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren. Der Begriff bezieht sich sowohl auf das soziologische Phänomen als auch auf die Betroffenen selbst, bei denen die Merkmale allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte in dieser selbst gewählten Isolation bleiben. Nach Schätzungen des Psychologen Saito Tamaki, der auch den Begriff prägte, dürfte es in Japan (ca. 127 Million Einwohner) mehr als 1 Million Hikikomori geben. Das Gesundheitsministerium gibt in einer vorsichtigeren Schätzung nur 50.000 Hikikomori an, ein Drittel davon älter als 30 Jahre.
Aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Jungen und Mädchen sind es vor allem Jungen, die sich isolieren. In Familien mit mehreren Kindern ist es am häufigsten der älteste Sohn.
------------------
also mal was für die söhne. wilde sache.
jetzt schreib ich wieder eine mordswurscht dazu, ne, das geht grad nicht. gut jedenfalls find ich den hinweis von clochard dass die meisten kritischen menschen nicht aus der bitteren armut erwaxen, sondern aus mittel-oberschicht, ausser fiedel, der hats auch aus der schodseitn in der gröming geschafft. er ist unser alibi-vorzeige-proletarier, deshalb lieben wir ihn so.
und das hikikomori-dings laut bericht im standard bedeutet nicht nur, dass leute nur mehr lalala cmputer und so, sondern bezeichnet eine in japan mittlerweile sehr gebräuchliche, ich zitiere:
Als Hikikomori werden in Japan Menschen bezeichnet, die sich freiwillig in ihrer Wohnung oder ihrem Zimmer einschließen und den Kontakt zur Gesellschaft auf ein Minimum reduzieren. Der Begriff bezieht sich sowohl auf das soziologische Phänomen als auch auf die Betroffenen selbst, bei denen die Merkmale allerdings sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Das japanische Gesundheitsministerium definiert als Hikikomori eine Person, die sich weigert, das Haus ihrer Eltern zu verlassen und sich für mindestens sechs Monate aus der Familie und der Gesellschaft zurückzieht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen Hikikomori für Jahre oder sogar Jahrzehnte in dieser selbst gewählten Isolation bleiben. Nach Schätzungen des Psychologen Saito Tamaki, der auch den Begriff prägte, dürfte es in Japan (ca. 127 Million Einwohner) mehr als 1 Million Hikikomori geben. Das Gesundheitsministerium gibt in einer vorsichtigeren Schätzung nur 50.000 Hikikomori an, ein Drittel davon älter als 30 Jahre.
Aufgrund der unterschiedlichen gesellschaftlichen Erwartungen der japanischen Gesellschaft an Jungen und Mädchen sind es vor allem Jungen, die sich isolieren. In Familien mit mehreren Kindern ist es am häufigsten der älteste Sohn.
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also mal was für die söhne. wilde sache.
gras di!
ja gestern haben wir zuerst zu dritt , noch ohne r, gejausnet und übers älter und älter werden und sterben gesprochen. was mich besonders hunzt, (da ich ja auch die älteste in der runde bin :-)) und darüber, dass wenn man sehr alt wird, hochwahrscheinlich alle, die man liebte oder so vor einem/r sterben und man um alle trauern darf und auf die begräbnisse gehen und so weiter. (dolle urlaubslektüre für dich, gell? aber in wien is noch winter, im frühling werden vielleicht die themen auch wieder farbenfroher)
tja und fiedel meinte, dass man sich aber nicht gleich automatisch vor einsamkeit fürchten muss, denn man lernt ja bis an lebtagsende hopefully auch immer neue leute kennen und alt sein heisst nicht ohne freundInnen sein, etc. obwohl das ja sehr oft der fall ist, weil viele menschen sich ja einen deut um freundschaften kümmern und sich ausschliesslich in die eigenen familienbande reinsteigern, tja und wenn die alle älter sind und abkratzen, dann ist man wohl tatsächlich in the long run einsam und allein und bleibt jammernd oder resigniert übrig. was wir nicht wollen.
tja und dann mit r wieder jausnen, fest pistazien und knusprige stangerl al rosmarino essen und biere trinken und über asylgesetze und tschetschenen und drittländer reden, aber das muss wer anders referieren, denn da kenn ich mich nicht aus und was noch? dann wurds irgendwann hitziger von wegen der staat oder gar alle staaten können es sich locker leisten die ganze kohle dort wo sie sich privatbesitzend häuft abzuziehen und an alle zu verteilen und grundsicherung sowieso (nur welches modell, wieviel euro? wir sagten mal 1000,-). aber eher verstaatlichen und keine chefs und alle menschen kriegen das geld und bei mir schlug dann wieder eher der pessimismus durch, wie lang das gut gehen würde, wenn alle ihr geld haben und was tun sie dann und wie lange reicht das geld und was folgt danach? und fiedel is weniger misstrauisch den mentschen gegenüber und das sol er scelbst schreiben und dahin. und dann gings wieder um das was wir von der gruppe und den gesprächen erwarten und big big themes und revolution vs. mehr differenzierungen und kleinere subjects und lalala.
schade, sehr dass du nicht dabei warst! hätte mich sehr interessiert was du dazu denkst. aber vielleicht einstens...
bussi bussi lieber clochard! und dass das tauchen auch bald sehr super wird!