News aus B.A.
Ja, Ziele wird man sich schon mal setzen duerfen. Ich sag jetzt nicht, dass mir ein Gassenlokal noch unrealistischer erscheint als eine eigene Fernsehsendeung. Andererseits ist es mir auch mehr als unrealistisch erschienen, dass ich den Flug noch erwische...
Ich habe es uebrigens schon ein wenig bereut, dass ich mir den Nussbaum-Text nicht mitgenommen habe. Es haett mich wohl auch hier interessiert, ihn zu lesen. Gibts jetzt bezuege zu Hanna Arendt? Wundern wurds mich ja nicht, wie gesagt. Jedenfalls bin ishc schon gespannt drauf.
In der Zwischenzeit habe ich mich am argentinischen Revolutionsliteraturmarkt ein wenig umgesehen. Und da gibt es einige gar wundersame DInge zu entdecken. Es ist eigentlich sehr beeindruckend, was man da in jedem Billigbuchladen an jeder beliebigen Ecke findet: Zuerst einmal die obligatorischen Che-Biographien. Von Che gehts dann zu Fidel, von Fidel zu Mao. Dann kommen Marx und Lenin, spaeter Trotzky, am Ende ist man dann bei Gramsci und schliesslich bei obskursten Kleinauflagen argentinischer Revolutionsliteratur. Ich hab mir zum Beispiel gestern in einem Kiosk in der U-Bahn ein Buch mit dem wunderbaren Titel: "Contra la Cultura del Trabajo" (Gegen die Kultur der Arbeit) gekauft. Wie fuer uns geschrieben, dieses Buch. Es geht darin vor allem um den Text von Paul Lefargue (ich glaube, von dem ist er) ueber das Recht auf Faulheit - Pflichlektuere fuer jeden Sozialrevolutionaer, die wir uns vielleicht auch einmal in naechster Zukunft vornehmen koennten.
Allgeimein komme ich zu folgendem Schluss ueber Argentinien: Es ist kein revolutionaeres Land (no na), aber ein sehr, sehr liberales Land mit einer gewissen Revolutionsnostalgie. Koennte man sich bei uns zu Hause vorstellen, in der Bahnhofsbuchhandlung eine Abhandlung ueber die Legitimitaet des bewaffneten Widerstands zu kaufen zu kriegen?
Eigentlich haette ich fuer die Einreise einen Pass gebraucht, der mindestens 6 Monate gueltig ist. Meiner ist nur drei Monate gueltig. Ich habe daher schon mit Problemen gerechnet. Und was ist passiert? Nichts! Nicht einmal nachgefragt hat wer. Von merheren Seiten habe ich jetzt schon den Ausspruch gehoert: "Aquí se arregla todo." (Hier laesst sich alles irgendwie regeln). Und genauso kommt es mir auch vor. So richtig verboten ist irgendwie kaum was, scheint es. Die Leute haben eine unglaubliche Gelassenheit. Und der Umgang miteinander, besonders auch mit den unteren bis untersten Schichten der Gesellschaft (wenn man das einmal so beschissen ausdruecken darf) ist offen und zuweilen solidarisch.Moeglicherweise hallt da auch noch die Krise von 2002 in den Koepfen der Leute nach, die ihnen gezeigt hat, dass es praktisch jeden treffen kann.
Also: Argentinien - liberal im besten Sinne!
Ich habe es uebrigens schon ein wenig bereut, dass ich mir den Nussbaum-Text nicht mitgenommen habe. Es haett mich wohl auch hier interessiert, ihn zu lesen. Gibts jetzt bezuege zu Hanna Arendt? Wundern wurds mich ja nicht, wie gesagt. Jedenfalls bin ishc schon gespannt drauf.
In der Zwischenzeit habe ich mich am argentinischen Revolutionsliteraturmarkt ein wenig umgesehen. Und da gibt es einige gar wundersame DInge zu entdecken. Es ist eigentlich sehr beeindruckend, was man da in jedem Billigbuchladen an jeder beliebigen Ecke findet: Zuerst einmal die obligatorischen Che-Biographien. Von Che gehts dann zu Fidel, von Fidel zu Mao. Dann kommen Marx und Lenin, spaeter Trotzky, am Ende ist man dann bei Gramsci und schliesslich bei obskursten Kleinauflagen argentinischer Revolutionsliteratur. Ich hab mir zum Beispiel gestern in einem Kiosk in der U-Bahn ein Buch mit dem wunderbaren Titel: "Contra la Cultura del Trabajo" (Gegen die Kultur der Arbeit) gekauft. Wie fuer uns geschrieben, dieses Buch. Es geht darin vor allem um den Text von Paul Lefargue (ich glaube, von dem ist er) ueber das Recht auf Faulheit - Pflichlektuere fuer jeden Sozialrevolutionaer, die wir uns vielleicht auch einmal in naechster Zukunft vornehmen koennten.
Allgeimein komme ich zu folgendem Schluss ueber Argentinien: Es ist kein revolutionaeres Land (no na), aber ein sehr, sehr liberales Land mit einer gewissen Revolutionsnostalgie. Koennte man sich bei uns zu Hause vorstellen, in der Bahnhofsbuchhandlung eine Abhandlung ueber die Legitimitaet des bewaffneten Widerstands zu kaufen zu kriegen?
Eigentlich haette ich fuer die Einreise einen Pass gebraucht, der mindestens 6 Monate gueltig ist. Meiner ist nur drei Monate gueltig. Ich habe daher schon mit Problemen gerechnet. Und was ist passiert? Nichts! Nicht einmal nachgefragt hat wer. Von merheren Seiten habe ich jetzt schon den Ausspruch gehoert: "Aquí se arregla todo." (Hier laesst sich alles irgendwie regeln). Und genauso kommt es mir auch vor. So richtig verboten ist irgendwie kaum was, scheint es. Die Leute haben eine unglaubliche Gelassenheit. Und der Umgang miteinander, besonders auch mit den unteren bis untersten Schichten der Gesellschaft (wenn man das einmal so beschissen ausdruecken darf) ist offen und zuweilen solidarisch.Moeglicherweise hallt da auch noch die Krise von 2002 in den Koepfen der Leute nach, die ihnen gezeigt hat, dass es praktisch jeden treffen kann.
Also: Argentinien - liberal im besten Sinne!
Fidel - 15. Feb, 18:14